Optimale Pflanzenernährung beugt Krankheits- und Schädlingsbefall vor und mindert Pflanzenstress

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Eine optimale Pflanzenernährung sorgt für gesunde Pflanzenbestände und für einen wirtschaftlich erfolgreichen Pflanzenbau mit hohen Erträgen und guten Erntequalitäten. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine ausgewogene und bedarfsgerechte Düngung. Dabei ist zu beachten, dass Pflanzenernährung und Pflanzengesundheit einander bedingen! So kann eine kranke Pflanze selbst das beste Nährstoffangebot nicht effizient nutzen und es in Ertrag und Qualität umsetzen. Auf der anderen Seite führen Nährstoffdefizite, aber auch deutliche Nährstoffüberschüsse zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen bzw. Pflanzenstress.

Pflanzenkrankheiten müssen nicht zwangsläufig einen vollständigen Ausfall der Pflanzen verursachen. Oft führen sie nur zu einem temporären Verlust von Assimilationsfläche (z.B. Mehltau im Getreide). Eine gute Nährstoffversorgung der Pflanze ist dann die Basis für ein hohes Regenerationsvermögen. Zudem kann die Nährstoffversorgung einer Pflanze auch direkten Einfluss auf die Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen bzw. die Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe haben.

Schwefel und Bor stärken Widerstandsfähigkeit

Aber die Nährstoffversorgung kann auch direkten Einfluss auf die Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen bzw. die Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe haben. Ein treffendes Beispiel ist die Borversorgung der Pflanze. Neben seiner Beteiligung am Aufbau von Zellwänden und Membranen spielt Bor auch eine essentielle Rolle bei der Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe, sogenannter Phytoalexine. Diese machen die Pflanze widerstandsfähiger, zum Beispiel gegen pilzliche Schaderreger. Eine gute Borversorgung schützt daher nicht nur die Zuckerrüben vor der gefürchteten Herz- und Trockenfäule, sondern kann auch im Getreide zur Pflanzengesundheit beitragen.

Ein weiteres interessantes Beispiel ist der Schwefel, ein wichtiger Hauptnährstoff und als solcher in eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen der Pflanze eingebunden. Eine unzureichende Schwefelversorgung nimmt direkten Einfluss auf Ertrag, Qualität und die Pflanzengesundheit. Ein Beispiel hierfür ist die Schwefel-induzierte Resistenz (SIR). Hierunter versteht man die Steigerung der natürlichen Resistenz von Pflanzen gegenüber Krankheiten durch gezielte Schwefeldüngung.

Die fungizide Wirkung des Schwefels ist seit über 100 Jahren bekannt und eines der effizientesten Mittel gegen Echten Mehltau an Reben. Im Vergleich hierzu wird bei der SIR-Forschung Schwefel als Sulfat zum Boden gedüngt. Ziel ist es, den Einfluss einzelner schwefelhaltiger Stoffwechselprodukte in der Pflanze auf Abwehrmechanismen der Pflanze gegenüber Schaderregern zu steigern. Wenn es gelingt, durch optimierte Schwefeldüngung (gegebenenfalls in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln), das Abwehrverhalten der Pflanzen effektiv zu verbessern, kann die Schwefeldüngung zur Vitalitätssteigerung beitragen. SIR stellt damit potenziell sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau ein wirkungsvolles Instrumentarium zum Schutz der Pflanzen gegenüber Krankheiten dar.

Dies erkennt man z.B. an der Borversorgung von Pflanzen. Neben der Beteiligung am Aufbau von Zellwänden und Membranen spielt Bor auch eine essenzielle Rolle bei der Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe. Diese machen Pflanzen widerstandsfähiger gegen pilzliche Schaderreger. Damit schützt eine gute Borversorgung z.B. die Zuckerrüben vor der gefürchteten Herz- und Trockenfäule und kann auch im Getreide zur Pflanzengesundheit beitragen.

N-Überschüsse können schlechte Resultate bringen

Nicht nur Nährstoffmangel, sondern auch Nährstoffüberschuss kann negative Folgen für die Pflanzengesundheit haben. Nitratstickstoff z.B. kann, anders als Ammoniumstickstoff, nicht selektiv aufgenommen werden, sondern wird gleichmäßig mit der Wassermenge aufgenommen. Kann der Stickstoff dann nicht sofort in der Pflanze zu Ammonium bzw. weiter zu Aminosäuren und schließlich zu Proteinen umgesetzt werden, wird er in die Vakuole verbracht. Eine hohe Nitratkonzentration der Blätter geht dann mit einer sehr hohen Anfälligkeit gegenüber obligaten Parasiten wie Mehltau und Rost einher. Weiterhin führt ein Stickstoffüberangebot zu dichten Beständen, welche schlecht abtrocknen und daher krankheitsanfälliger sind.

Besonders bei Mikronährstoffen kann es selbst bei hohen Gehalten im Boden zu Versorgungsdefiziten kommen.

Es kann zudem vorkommen, dass Pflanzen trotz hoher Bodengehalte Defizite besonders an Mangan, Zink oder Bor aufweisen. Ursache für diesen Nährstoffmangel sind häufig ungünstige Standortbedingungen wie zu hohe pH-Werte bzw. eine zu geringe Bodenfeuchte. Dies kann zu einer vorübergehenden oder auch dauerhaften Festlegung von Mikronährstoffen führen. Kurzfristig kann latenter bzw. akuter Nährstoffmangel dann durch Blattdüngungsmaßnahmen behoben werden. Überdies besteht die Möglichkeit, durch eine ammoniumbetonte Düngung einen leichten Säureschub im Boden und somit einen Anstieg der Mikronährstoffverfügbarkeit zu bewirken.

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Thomas Loschen

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